Das Yerkes-Dodson-Gesetz
Dieses Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen Aktivierung und Leistung.
Geschichte
1908 veröffentlichten Yerkes und Dodson die Ergebnisse ihrer Versuchsreihe mit der sie den Zusammenhang zwischen Aktivierung und Leistung untersucht hatten. Sie hatten erwartet, dass leichte Aufgaben mit einem niedrigen Aktivierungsniveau und schwierige Aufgaben mit einem hohen Aktivierungsniveau am besten zu bewältigen sind. Um dieses zu bestätigen, haben sie Mäuse unterschiedlich schwere Aufgaben unter verschiedenen Stresssituationen lösen lassen. Tatsächlich zeigten die Untersuchungsergebnisse ein etwas anderes Bild als erwartet.
Das Ergebnis
Je leichter die zu lösende Aufgabe, umso höher muss das Aktivierungsniveau sein, um eine gute Leistung zu erzielen.
Je schwieriger die zu Lösende Aufgabe, umso niedriger muss das Aktivierungsniveau sein, um eine gute Leistung zu erzielen.
Am besten ist die Leistung bei einer mittleren Aufgabenschwierigkeit, bei mittlerem Aktivierungsniveau.
Was ist mit Aktivierungsniveau gemeint?
Als Aktivierungsniveau ist eine Mischung aus innerer und äußerer Motivation, Emotion, Stress und physischer Erregung gemeint.
Was bedeutet das für dich?
Um immer deine beste Leistung bei der Erledigung von Aufgaben abrufen zu können, solltest du generell die Extremen deines Aktivierungsniveaus vermeiden. Es sollte also weder zu niedrig noch zu hoch sein.
Wenn du weißt, dass du als nächstes eine eher leichte Aufgabe erledigen musst, versuche dein Aktivierungsniveau durch Motivationsstrategien zu erhöhen.
Wenn du weißt, dass als nächstes eine eher schwierige Aufgabe ansteht, versuche dein Aktivierungsniveau durch die Anwendung von Methoden des Zeit- & Stressmanagements zu reduzieren.
Motivationstipps
Du kannst dich durch einfache Tricks selbst motivieren:
- Halte dir immer vor Augen WARUM du diese Aufgabe jetzt erledigst
- Sage zu dir selbst, dass du diese Aufgabe erledigen WILLST und nicht musst. Diese positive Formulierung kann bereits einen großen Unterschied machen.
- 2-Minuten-Regel: Alles was voraussichtlich nur 2 Minuten (ok von mir aus auch 5 Minuten) dauert, soll sofort erledigt werden. Es kann sehr motivierend sein, viele Aufgaben am Stück zu erledigen und den Kopf für größere Aufgaben frei zu haben.
- Ist die Aufgabe langweilig und monoton dann arbeite mit dir selbst um die Wette. Versuche so viel wie möglich in einer bestimmten (kürzeren) Zeit zu schaffen. Dadurch erhöhst du künstlich dein Aktivierungsniveau und die einfache Aufgabe lässt sich schneller erledigen.
Zeit- und Stressmanagement
Merkst du, dass eine schwierige Aufgabe unlösbar erscheint und du langsam verzweifelst, dann ist es Zeit dein Aktivierungsniveau zu senken. Dafür eignen sich zum Beispiel folgende Methoden:
- Die offensichtlichste: Mache eine Pause. Essen, Trinken, Beschäftigung mit etwas anderem, bevor du dich wieder mit frischem Kopf der schwierigen Aufgabe widmest.
- Teile große Aufgaben in kleine Abschnitte ein. Drei Stunden am Stück verzweifelt die Lösung suchen, kann ganz schön ermüdend und leistungshemmend sein. Arbeite lieber eine Stunde am Stück und sei nicht zu hart mit dir selbst, wenn du noch zwei weitere Stunden brauchst, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.
- Wenn Stress und Frust sich auch nach einer Pause nicht verabschieden wollen, dann hilft eine gezielte Entspannungsübung. Ich empfehle hier eine Traumreise (findest du z.B. auf YouTube) und Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen (auch hier findest du bestimmt etwas auf YouTube). Entspannung will gelernt sein und es kann evtl. etwas dauern bis der gewünschte Effekt eintritt, deswegen heißen sie auch Übungen. Mache sie regelmäßig und du wirst sehen, dass du mit der Zeit immer schneller und tiefer entspannen kannst.